Arbeitskreis Kultur und Bildung beendet seine Arbeit

| Friedrich Eschwey

Mit der 1999 ins Leben gerufenen Initiative „Gemeinsam für Schömberg“ kreißte ein Berg und gebar auf Dauer einen Zwerg. Aber dieser Zwerg, der „Arbeitskreis Kultur und Bildung“ bewies eine erstaunliche Vitalität und Wirksamkeit. Mit dem Kulturtreff und ab 2007, mit der Sonntagsmatinee, zeigte sich der Arbeitskreis als ein dicker Farbtupfer auf der Palette der Schömberger Kulturszene. Jetzt haben Birgit Hinz, Christina Keppler, Beate Loch und Helmut Andrä ihre ehrenamtliche Tätigkeit mit der Matinee „Chocolat“ beendet. Eine kleine Ausstellung im Foyer des Kurhauses gibt noch bis Ende Dezember einen Rückblick über die 48 Veranstaltungen des Arbeitskreises. „Man soll aufhören, wenn man am erfolgreichsten ist und man mit den zur Verfügung stehenden Kräften keine Steigerung mehr erreichen kann“, sagten die Initiatoren, aber Wehmut klang mit.

Seine Ziele, „Kultur von Bürgern für Bürger“ und „Aus der Region für die Region“ hat der Arbeitskreis, der mit sieben Frauen gestartet war, auf vielfältige Art und Weise umgesetzt. Dabei sollten die Felder Sprache, Musik und Heimatgeschichte beackert werden. Sprache, das bedeutete Lesungen von Autoren aus der Region, wunderbare Märchenstunden und Lesungen aus der Weltliteratur. Ein Glanzlicht aus diesem Feld war die Matinee „Kelevala“, bei der man eintauchen konnte in die Welt der finnischen Märchen. So vielgestaltig wie die Veranstaltungen aus dem Gebiet der Sprache, zeigten sich auch die aus dem Gebiet der Musik. Es reichten oft kaum die Plätze im Silbersaal des Kurhauses, wenn zum Beispiel die Frauenzimmer aus Oberlengenhardt „Katzenmusik oder andere Lieder mit Biss“ darboten. Wie die Dörfer auf die Höhen der Enz-Nagold-Platte kamen, das erfuhren die an Heimatgeschichte Interessierten bei der Matinee „Die Siedler im Nordschwarzwald“.

Das für den Tourismusort Schömberg Interessante an der Arbeit des Arbeitskreises Kultur und Bildung war sicher das Phänomen, dass die Besucher der Veranstaltungen so buntgemischt waren, wie das Programm. Es waren einige tausend Menschen aller Schichten und aller Generationen, aus der Region und darüber hinaus, die im Laufe der Jahre dieses kulturelle Angebot angenommen haben. Umso bedauerlicher, dass es jetzt nicht mehr heißt: Auf zur Sonntagsmatinee nach Schömberg.


Arbeiteten gemeinsam für Schömberg (von links): Christina Keppler, Helmut Andrä, Beate Loch und Birgit Hinz vom Arbeitskreis Kultur und Bildung.